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Das richtige Format für Videos auf deiner Website: MP4, WebM, Avif und Co.

Die Wahl des richtigen Videoformats für deine Website ist entscheidend für eine optimale Benutzererfahrung, Ladegeschwindigkeit und Kompatibilität. und weitere Optionen – eine umfassende Einführung

Wie kann ich die Ladezeit meiner Videos optimieren? Welches Videoformat bietet die beste Balance zwischen Qualität und Trafficverbrauch?

Dieser Leitfaden hilft dir, die gängigsten Formate zu verstehen, ihre Vor- und Nachteile zu bewerten und eine fundierte Entscheidung basierend auf deinen Anforderungen zu treffen.

Gerade wenn deine Website unter großen Dateien leidet oder du als Entwickler oder Designer nach der besten Lösung suchst, wirst du hier fündig.

Tabelle und Auswertung: die besten Video-Formate für Websites

TL;DR: Das richtige Videoformat für deine Website

Der Artikel ist wirklich lang und geht in die Tiefe. Hier ein kurzes „too long; didn´t read:" vorab für euch. Die Wahl des passenden Videoformats hängt von deinen Anforderungen ab. MP4 ist universell kompatibel und ideal für moderate Dateigrößen. WEBM bietet effizientere Kompression und ist für moderne, performante Websites geeignet, hat aber eingeschränkte Browserunterstützung. AVIF eignet sich gut für Animationen und bietet eine hervorragende Bildqualität bei geringer Dateigröße, wird aber nicht von allen älteren Geräten unterstützt. Es gibt dann noch einige Vor- und Nachteile (siehe unten). Andere Formate solltet ihr nicht nutzen.

Für Videos hast du zwei Optionen: Selbst hosten oder professionelles Hosting nutzen. Selbst-Hosting bedeutet, dass du einen eigenen Player einrichten und verschiedene Videoqualitäten manuell verwalten musst, was zusätzlichen Aufwand und Ressourcen benötigt. Professionelle Dienste bieten dagegen echtes adaptives Streaming und vereinfachen das Handling deutlich. Was sich in einer besseren Experience für eure Besucher*innen niederschlägt.

Unsere Expertise im Bereich Videoformate

Wir haben uns in den letzten Jahren intensiv mit Videos im Web beschäftigt und uns mit der Integration in große und kleine Webprojekte intensiv beschäftigt. Dabei haben wir sehr viel Expertise gesammelt und verstehen
die Herausforderungen, die bei der Integration von Videos auf einer Website auftreten können – sei es die Optimierung der Ladezeit, die richtige Balance zwischen Qualität und Datenverbrauch oder
die Einhaltung von Barrierefreiheitsstandards bei Videos. Aus Unzufriedenheit mit anderen Lösungen haben wir Ignite Video Hosting entwickelt. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Was ist wichtig bei der Auswahl des richtigen Video-Formats

Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Videoformats

Du kannst natürlich direkt zur Tabelle scrollen, aber lass uns doch mal einen Schritt zurückgehen und die grundlegenden Kriterien anschauen. Denn so viel schon vorab: die „eine perfekte Lösung“ gibt es nicht.

Für uns spielen sowohl technische Aspekte als auch die Anforderungen deiner Zielgruppe eine Rolle.

  1. Qualität vs. Ladezeit
    Die Qualität und Länge eines Videos beeinflussen maßgeblich die Größe der Datei. Höhere Qualität bedeutet oft größere Dateien, was zu längeren Ladezeiten führt. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dateigröße und Qualität ist entscheidend, um Nutzer nicht mit langen Ladezeiten zu frustrieren.
  2. Kompatibilität
    Ein Videoformat sollte auf möglichst vielen Geräten und Browsern funktionieren. Besonders wichtig ist die Unterstützung durch ältere Browser und Mobilgeräte, um eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen. Wir als Web-Entwicklung oder Designer, die Lösungen umsetzen, tendieren immer dazu, die neuesten Endgeräte zu besitzen und moderne Softwarezu verwenden. Die Realität ist leider eine andere. Alte Browser. Alte Rechner. Alte Smartphones mit alten Browsern.
  3. Streaming-Bedürfnisse
    Gerade bei längeren Videos oder einer hohen Anzahl an gleichzeitigen Zugriffen benötigt man effizientes Streaming. Adaptives Streaming sorgt dafür, dass Nutzer die beste Qualität basierend auf ihrer Internetgeschwindigkeit erhalten.
  4. Barrierefreiheit
    Barrierefreie Videos sind für viele Zielgruppen unverzichtbar. Dies umfasst die Möglichkeit, Untertitel oder Audiodeskriptionen einzubinden und sicherzustellen, dass der Videoplayer leicht bedienbar ist.
    Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetzt wird in 2025 Pflicht, womit du auch nicht mehr darauf verzichten darfst. (Details zu Videos und Barrierefreiheit findest du hier, ein gutes Beispiel für einen barrierefreien Videoplayer hier)
  5. Trafficverbrauch und Serverbelastung
    Ein effizientes Videoformat reduziert den Datenverbrauch sowohl für Nutzer*innen als auch für den Server. Dies ist besonders wichtig bei hohen Zugriffszahlen oder eingeschränkter Serverkapazität. Bei kleinen Webprojekten spielt das meist keine Rolle. Spätestens wenn du aber viele Besucher*innen gleichzeitig ist, kann es zum Problem werden – oder auch einfach nur teuer, weil du sehr viel Traffic generierst.
  6. Technische Umgebung
    In welchem Set-up laufen die Videos später. Ist es „nur“ ein WordPress oder ein größeres CMS wie Magnolia. Wie werden die Videos dort integriert? Unterstützt das CMS das gewünschte Format? Am Ende: habe ich überhaupt eine Auswahl?
  7. Anwendungsfälle
    Wir kommen meistens von einer möglichst guten UX für die Besucher*innen, deshalb sind für uns die unterschiedlichen Anwendungsfälle entscheidend für das richtige Format. Hintergrundvideos, die hinter anderen Elementen abgespielt werden, benötigen oft eine geringere Qualität, um die Ladezeiten zu minimieren. Videos, die im Content eingebunden sind und auch mal sehr lange sein können, erfordern hingegen eine höhere Qualität und effiziente Streaming-Optionen, um eine gute Nutzererfahrung zu gewährleisten.
  8. Video selbst hosten oder professionelles Hosting?
    Wenn es darum geht, Videos auf deiner Website einzubinden, hast du grundsätzlich zwei Optionen: das Video selbst zu hosten und zu integrieren oder ein professionelles Hosting über Dienstleister zu nutzen. Beim Selbst-Hosting benötigst du verschiedene Komponenten, wie einen leistungsfähigen Server, einen geeigneten Videoplayer, sowie ausreichende Bandbreite und Speicherplatz, um hohe Zugriffszahlen zu bewältigen. Zudem musst du dich um die Codierung (Encoding) der Videos kümmern, damit sie in verschiedenen Qualitätsstufen zur Verfügung stehen.
    Alternativ gibt es professionelle Hosting-Dienstleister, die dir diese Arbeit abnehmen. Diese Lösungen bieten adaptives Streaming, optimierte Videoqualität und
    barrierefreie Funktionen, die einfach integriert werden können. Insbesondere für Websites mit hochwertig produzierten Videos lohnt sich diese Option, da der Aufwand für Encoding, Player-Integration und Streaming-Infrastruktur entfällt.
Alle Videoformate fürs Web im Vergleich: MP4, WEBM, AVI, GIF, MOV, AVIF

Alle Videoformate für Websites im Detail

Genug gelabert, ab zu den Formaten. Wie ihr oben gesehen habt, hängt die Wahl des richtigen Videoformats hängt stark davon ab, welchen Zweck das Video auf deiner Website erfüllen soll. Jedes Format bietet bestimmte Vor- und Nachteile, die je nach Anwendungsfall unterschiedlich ins Gewicht fallen. Werfen wir einen detaillierten Blick auf die gängigsten Videoformate, ihre Nutzung und ihre Stärken und Schwächen.

MP4: Der universelle Standard

MP4, basierend auf dem MPEG-4-Standard, wurde entwickelt, um Videos und Audiodaten effizient zu speichern und abzuspielen. Es ist eines der am weitesten verbreiteten Videoformate und wird in nahezu allen modernen Browsern und Geräten unterstützt.

Vorteile

  • Hohe Kompatibilität: Funktioniert in fast allen Browsern, Betriebssystemen und Geräten.
  • Gute Qualität bei moderater Dateigröße: Ideal für die meisten Anwendungsfälle.
  • Unterstützt Streaming: Ermöglicht adaptives Streaming via HLS.
  • Barrierefreiheit: Unterstützt Untertitel und Metadaten.

Nachteile

  • Veraltete Kompressionstechnologie: Obwohl MP4 weitverbreitet ist, verwendet es H.264, der im Vergleich zu modernen Codecs wie AV1 nicht so effizient komprimiert. Das führt zu größeren Dateigrößen bei gleicher Qualität.
  • Keine offene Lizenz: Der Codec H.264 ist patentrechtlich geschützt, und die Nutzung kann Lizenzgebühren erfordern, was besonders bei kommerziellen Anwendungen relevant sein kann.
  • Keine verlustfreie Komprimierung: MP4 verwendet verlustbehaftete Komprimierung, was bedeutet, dass bei jeder Komprimierung Qualität verloren geht, und es daher nicht ideal ist, wenn höchste Qualität gefragt ist.
  • Fehlende Flexibilität für dynamische Anpassungen: MP4 ohne adaptives Streaming unterstützt keine dynamische Anpassung der Videoqualität, was bei unterschiedlichen Netzwerkanforderungen problematisch sein kann. Ja es kann HLS-Streaming, das muss dein Server unterstützen und dein Player aber können.

Einsatzgebiete

MP4 ist ein gängiges Format für die Integration von Videos in Webseiten, da es eine breite Kompatibilität mit verschiedenen Geräten und Browsern bietet. Es eignet sich gut für Anwendungen, bei denen die Wiedergabe auf den meisten Plattformen sichergestellt werden soll, und für Videos mit einer moderaten Länge und Größe. Auch Hintergrundvideos lassen sich gut mit MP4 realisieren, da das Format eine angemessene Balance zwischen Qualität und Ladezeit bietet. Achte aber gerade bei den Hintergrundvideos darauf, dass diese möglichst klein und kurz sein sollen.

WEBM: Der moderne Favorit

WEBM wurde von Google als Open-Source-Format speziell für das Web entwickelt. Es verwendet moderne Codecs wie VP9 oder AV1, die für eine hohe Komprimierung und gute Qualität sorgen.

Vorteile

  • Hohe Effizienz: Sehr gute Qualität bei geringer Dateigröße.
  • Kostenlos: Lizenzfreie Nutzung durch Open-Source-Charakter.
  • Streaming-fähig: Unterstützt adaptives Streaming via DASH.
  • Barrierefreiheit: Unterstützt Untertitel und andere Metadaten.

Nachteile

  • Kompatibilität: Eingeschränkter Support in Safari und älteren Geräten. Angesichts der Tatsache, dass Safari im September 2024 einen weltweiten Marktanteil von etwa 9,2 % hatte (Quelle: Statista), sollte bei der Verwendung von WebM auf Websites berücksichtigt werden, dass ein Teil der Nutzer möglicherweise Schwierigkeiten beim Abspielen dieser Videos haben könnte. Das heißt, je nach Zielgruppe sieht etwa jede*r 10 Besucher*in dein Video vielleicht nicht.
  • Geringe Hardware-Beschleunigung: Ok, hört sich nerdy aber gerade ältere Smartphones und Tables haben keine native Hardware-Beschleunigung für WebM-Videos. Heißt, es braucht mehr Rechenleistung auf dem Smartphone. Wenn du dann noch andere Animationen, viel CSS, Javascript und und und hast, führt das unserer Erfahrung nach oft zu ruckeln oder zu einer schlechten Performance der gesamten Webseite.

Einsatzgebiete

WebM eignet sich besonders für Websites, bei denen eine effiziente Nutzung der Bandbreite und schnelle Ladezeiten im Vordergrund stehen. Also wenn ihr Performance und niedrige Dateigrößen optimiert. Es ist kostengünstig, weil es Lizenzfrei ist. Für uns war das größte Thema aber immer die eingeschränkte Kompatibilität, der Anteil wird fortlaufend geringer – aber will man wirklich 1 von 10 Besucher*innen möglicherweise ausschließen? Wir sind dann oft wieder bei MP4 gelandet.

GIF: Veraltet und ineffizient

Das ist eigentlich kein Video-Format. Warum taucht es dennoch hier auf? Weil wir es in der Praxis oft sehen, dass GIFs benutzt werden, um „Bewegung“ auf Websites zu bringen.

Ganz ehrlich: wenn das keine grafische Animation oder ein MEME ist … dann ists wirklich ne scheiß Idee.

Vorteile

  • ähm, ja ... Retro-Charm?

Nachteile

  • Schlechte Qualität: Begrenzte Farbpalette (256 Farben) und keine Optionen für HD.
  • Hoher Trafficverbrauch: Sehr große Dateien für längere Animationen. Wenn deine Besucher*innen nicht das beste Internet haben (z. B. von unterwegs) wird’s richtig schlimm.
  • Keine Accessibility: Unterstützt keine Untertitel oder Metadaten. Sofern ihr wirklich Versucht darüber ein Video einzubauen.

Einsatzgebiete

Einfache Animationen oder kleine visuelle Effekte. Dafür kann es geil sein. Sieht dein Content aus wie ein Video? Nimm es nicht …

MOV: Veraltet und unpraktisch für das Web

MOV wurde von Apple entwickelt und war einst das Standardformat für QuickTime. Es bietet hohe Qualität, ist jedoch für die Web-Nutzung freundlich gesagt überholt. Überzeugt uns, aber wir haben im Web keinen Anwendungsfall mehr dafür gesehen. Tut es einfach nicht.

Nachteile

  • Große Dateien: Unpraktisch für Web-Nutzung.
  • Eingeschränkte Kompatibilität: Optimiert vor allem für Apple-Geräte.
  • Nicht für effizientes Streaming geeignet.

Einsatzgebiete

Vielleicht noch professionelle Bearbeitung oder als Zwischenformat in der Videoproduktion. Aber wenn euch jemand eine MOV-Datei für die Webseite schickt, baut es bloß nicht direkt so ein. Schaut mal oben bei MP4 oder WebM.

AVI: Ein Relikt der Vergangenheit

AVI (Audio Video Interleave) wurde von Microsoft entwickelt und ist eines der ältesten Videoformate. Wie bei einer MOV-Datei haben wir da eine ganz klare Meinung: BENUTZ ES NICHT! Es ist einfach Verwaltet.

Nachteile

  • Große Dateien: Sehr ineffizient bei der Dateigröße.
  • Eingeschränkte Web-Kompatibilität: Nicht für moderne Webstandards geeignet.
  • (Shaming: Andere Menschen die Webseiten erstellen schauen dich sehr schief an wenn du eine AVI-Datei auf deine Webseite packst)

Einsatzgebiete

Just don´t.

AVIF: Modern, aber spezialisiert

AVIF (AV1 Image File Format) basiert auf dem AV1-Codec und ist primär für Bilder gedacht. Es gibt einige Anwendungsfälle, in denen es keine gute Wahl igrade, wennwenn es eine Animation ist. Dafür brauchst du eigentlich kein klassisches Video, die sind auch nicht dafür gemacht, weil hier die Qualitätsverluste oft die Animation versauen.

Vorteile

  • Exzellente Komprimierung: Sehr kleine Dateigrößen bei hoher Qualität.
  • Open Source: Lizenzfrei und zukunftssicher.

Nachteile

  • Eingeschränkte Nutzung: Nicht für "lange" Videos geeignet. Lang ist diesem Fall eigentlich so alles ab 5-10 Sekunden ...
  • Kompatibilität: Noch nicht überall unterstützt. Ähnlich wie bei WebM. Die letzten Statistiken, die wir kennen sind, dass etwa 10-15% einen älteren Browser haben und somit vielleicht das Video nicht sehen. Der Anteil wird geringer aber vielleicht schaust du hier in deine Statistiken und wägst es selbst ab.
  • Keine Streaming-Optionen: Nicht für adaptives Streaming entwickelt.

Einsatzgebiete

Für Animationen oder kleine Clips, die extrem datenreduziert sein sollen. Wenn ihr genau diesen Case habt: Go for it. Aktuell würden wir empfehlen noch ein Fallback für ältere Browser und Smartphones zu integrieren.

MEME: Kurz über Streaming sprechen

Vertiefung: Adaptives Streaming von Videos im Web

Ihr habt es vielleicht sehen, wir haben das Thema „streaming“ etwas gestresst. Es war einfach eine der größten Challenges, die wir bei der Integration von Videos hatten. Klar kann man MP4 oder WebM-Dateien einfach selbst hosten, aber so richtig geil ist es halt nicht.

Warum? „Adaptives Streaming“ ist das Zauberwort.

Adaptives Streaming von Dateien (Selbstgehostet)

  • Bei einem selbstgehosteten Videoformat wie MP4 oder WebM kannst du technisch adaptives Streaming realisieren. Dafür musst du das Video allerdings in mehreren Qualitätsstufen manuell erstellen (z.B. 360p, 720p, 1080p).
  • Danach ist ein Player erforderlich, der die passende Qualitätsstufe auswählt, basierend auf der Bandbreite des Nutzers und dem Gerät. Das bedeutet, dass ein Nutzer mit einer langsamen Verbindung eine geringere Qualität (z.B. 360p) erhält, während eine schnelle Verbindung die beste Qualität bietet.

Adaptives Streaming über Video Hosting Services

  • Professionelle Dienste bieten „echtes“ adaptives Streaming, das die verschiedenen Qualitätsstufen automatisch generiert und dem Nutzer bereitstellt. Das geschieht, ohne dass du als Website-Betreiber manuell eingreifen musst.
  • Diese Dienste verwenden spezielle Protokolle wie HLS (HTTP Live Streaming) oder DASH, die dafür sorgen, dass das Video in kleinen Segmenten gestreamt wird. Die Qualität dieser Segmente passt sich dynamisch an die aktuelle Bandbreite und das Gerät des Nutzers an. (Ja, geht selbst gehostet auch, musst du aber machen)
  • Nutzer*innen haben stets die bestmögliche Qualität, ohne Ladeunterbrechungen oder lange Startzeiten – und das alles automatisch.

Warum ist das wichtig?

Adaptives Streaming von Dateien (z.B. MP4/WebM) ist technisch möglich, du musst es aber selbst realisieren. Ist meist kein echtes Streaming, sondern eher eine Auswahl verschiedener vorbereiteter Dateien, die vom Player dann passend ausgesucht wird.

Richtiges adaptives Streaming (HLS/DASH ) geht darüber hinaus, was mit selbstgehosteten Videos erreichbar ist, indem die Videoqualität in Echtzeit angepasst wird.

Das Streaming passt sich flexibel an die Bandbreite an, was für eine bessere Nutzererfahrung sorgt – insbesondere bei wechselnden Netzbedingungen.

Ist der Unterschied wirklich so groß, dass wir ein separates Kapitel darüber schreiben?

Ja, der Unterschied ist nach wie vor signifikant, weil in der Praxis sieht, dass man den Aufwand scheut. Es wird eine Datei ins CMS integriert. Wird schon passen. Kennen wir selbst, man baut ne Website mit 1.000 To-dos, klar rendere ich dann noch das Video in x-Versionen mit dem passenden Format. Nicht.

In einem extrem kompetitiven Umfeld wie dem Web ist „wird schon passen“ am Ende richtig doof. Vor allem, wenn deine Besucher*innen die Videos nicht oder nur schlecht sehen.

Wenn du zum Beispiel Videos im Hintergrund für Bühnen oder ähnlich nutzt, solltest du je nach Größe und Position, die eine passende Größe berechnen. Bei Bildern normal. Da hängt man auch kein 12 MB PNG in den Content – bei Videos vergessen das in der Praxis viel.

Gimme Proof: Was macht es jetzt wirklich aus?

Ok, jetzt wird wirklich bisschen nerdy. Du kannst im Zweifel darüber scrollen.

Lasst mal ein Beispiel machen: Bei einer mittelmäßigen 4G-Verbindung, die im Bereich von etwa 10 Mbit/s (1,25 MB/s) liegt, sind die Unterschiede zwischen einem selbst gehosteten MP4 und echtem adaptivem Streaming deutlicher spürbar.

Beispielannahmen:

  • Videodatei: 20 MB groß, 1 Minute Länge
  • Verbindungsgeschwindigkeit (mittelmäßige 4G-Verbindung): Durchschnittlich 10 Mbit/s (1,25 MB/s)

1. MP4-Datei (Selbstgehostet, nicht adaptiv)

  • Zeit für vollständigen Download: 20 MB / 1,25 MB/s ≈ 16 Sekunden
  • Das Video benötigt mindestens einen Teil der Datei zum Puffer, bevor die Wiedergabe startet. In der Regel müssen 25-30% des Videos vorgeladen werden, was bedeutet, dass das Laden der ersten 5-6 MB etwa 4-5 Sekunden in Anspruch nimmt
  • Wenn die Verbindung instabil wird und die Geschwindigkeit unter 10 Mbit/s fällt, kann es zu einem Stoppen und erneuten Laden des Videos kommen, da die Wiedergabequalität sich nicht dynamisch anpasst.

2. Adaptives Streaming (HLS/DASH)

  • Startzeit für das Video:
    Echtes adaptives Streaming teilt das Video in kleinere Segmente auf, typischerweise mit einer Länge von 2-10 Sekunden. Bei einer mittelmäßigen 4G-Verbindung wird zu Beginn ein Segment in geringerer Qualität geladen, sodass der Start innerhalb von etwa 1 Sekunde erfolgen kann.
  • Kontinuierliche Anpassung:
    Das adaptive Streaming passt die Qualität dynamisch an die aktuelle Bandbreite an. Wenn die Verbindung beispielsweise auf 6-8 Mbit/s sinkt, schaltet das System automatisch auf eine niedrigere Auflösung um, um eine unterbrechungsfreie Wiedergabe zu gewährleisten. Dadurch bleibt das Video auch bei einer schwächeren Verbindung stabil.

Zusammenfassung der Ladezeiten:

  • MP4 ohne adaptives Streaming: Startet in etwa 4-5 Sekunden bei einer stabilen mittelmäßigen 4G-Verbindung.
  • Adaptives Streaming (HLS/DASH): Startet in etwa 1 Sekunde, da es nur einen kleinen Teil in niedrigerer Qualität lädt.

4 Sekunden? Stören doch keinen? Warum der Aufwand? Naja. Jetzt geht mal eine Webseite schau dir ein Inhalt und zählt mal gedanklich bis 4 … ein Teil der Besucher*innen hat dann schon weiter gescrollt, das Tab gewechselt oder ist einfach Weg.

Gerade bei mobilen Verbindungen, die oft unbeständig sind, ist die kontinuierliche Anpassung entscheidend, um die User Experience positiv zu gestalten.

Fazit: Unterschiedliche Formate je nach Use-Cases

Langer Artikel. Sorry. Aber ihr seht, es gibt nicht „die eine Lösung“. Es ist komplex.

MP4 – Der universelle Allrounder

  • Wann nutzen? Für Videos, die auf allen Geräten problemlos funktionieren sollen.
  • Vorteile: Hohe Kompatibilität, moderate Dateigröße, Streaming-Unterstützung.
  • Nachteile: Lizenzpflichtiger Codec, weniger effiziente Komprimierung im Vergleich zu neueren Formaten.

2. WEBM – Für moderne und effiziente Websites

  • Wann nutzen? Wenn du Wert auf schnelle Ladezeiten und geringe Dateigrößen legst.
  • Vorteile: Effiziente Kompression, moderne Codecs, niedriger Trafficverbrauch.
  • Nachteile: Eingeschränkte Kompatibilität (s.o.) und eingeschränktes Streaming

3. AVIF – Für Animationen und effiziente Bilder

  • Wann nutzen? Für Animationen in hoher Qualität.
  • Vorteile: Exzellente Komprimierung, moderne Technologie, lizenzfrei.
  • Nachteile: Eingeschränkte Kompatibilität (s.o.)

Oder du nutzt für deine Videos ein professionelles Video-Hosting.

MEME: Warum video hosting besser ist

Unsere Meinung

Sind wir hier neutral? Jein.

Wir haben es Jahrelang mit einer der Lösungen umgesetzt, aber mal ehrlich. Videos sind so ein zentraler Bestandteil von Websites geworden. Man steckt viel Mühe rein, viel Geld und akzeptiert dann künstliche Hürden. Doch nicht unser Ernst.

Für uns hat kein Weg an einem professionellen Hosting vorbeigeführt, unser Problem war, dass wir dann mit Vimeo, YouTube, Wistia in ein neues Problem gerannt sind – die DSGVO. Alles benötigt ein Consent und komische Lösungen in der UX. Wir wollten aber keine Kompromisse. Nicht beim Format, nicht bei der Technik und haben deshalb Ignite gebaut. Bei uns hostet ihr ab 15€ eure Videos professionell, wir erstellen für euch automatisiert das Video in verschiedenen Codecs und verschiedenen Größen. Ihr müsst es nur noch einbauen, oder ihr nehmt den Player. Der ist auch barrierefrei.

Ab 5 - 10 Videos auf der Webseite wird’s auch schon ätzend in der Verwaltung, mit all den Versionen, den verschiedenen Formaten, Vorschau-Thumbnails, …

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