Die Nutzung von Vimeo als Video-Hosting-Plattform ist weit verbreitet – ob für Marketingzwecke, Tutorials oder Imagefilme. Vimeo hat sich nicht umsonst als professionelles Video-Tool etabliert.
Doch für Webseitenbetreiber*innen in Deutschland und Europa stellt Vimeo als US-Anbieter eine Herausforderung dar. In diesem Leitfaden erfährst du, warum Vimeo problematisch für die DSGVO ist, welche rechtlichen Anforderungen bestehen und welche praktischen Lösungen dir helfen, Videos datenschutzkonform einzubinden.
Vimeo ist für viele eine praktische Lösung, um Videos unkompliziert auf der eigenen Webseite einzubinden. Theoretisch muss man nur das Video hochladen, den Code kopieren, auf der Webseite einfügen und fertig. Theoretisch.
Die DSGVO macht das für Webseitenbetreiber*innen leider etwas komplizierter. Das liegt unter anderem an:
Die gleichen Probleme, die du auch mit YouTube hast – nur dass bei Vimeo kein großes Werbebusiness im Hintergrund steht, das nebenbei Profile deiner Webseitenbesucher erstellt. Immerhin.
Kurzer Disclaimer: Ob und welches Risiko du durch die Integration von Vimeo hast, muss immer dein Datenschutzbeauftragter beurteilen. Wir können hier nur eine unverbindliche Empfehlung aussprechen.
Die DSGVO verpflichtet dich als Webseitenbetreiberin, personenbezogene Daten deiner Besucherinnen zu schützen. Sonst riskierst du eine Abmahnung. Bei der Nutzung von Vimeo musst du die üblichen Punkte beachten:
Heißt aber auch:
Wenn deine Besucher*innen im Cookie-Banner nicht zustimmen, darfst du das Vimeo-Video nicht laden, auch keine Vorschau. Du musst einen Cookie-Overlay nutzen und darfst es dann erst nachladen, wenn die Zustimmung erteilt wurde.
Auf vielen Webseiten sehen wir leider die falsche Annahme, dass man das über den „DoNotTrack“-Modus verhindern kann. Da müssen wir dich aber leider enttäuschen:
Wie gesagt, gehen leider viele davon aus, dass der Vimeo Do-Not-Track-Modus eine datenschutzkonforme Einbindung von Vimeo-Videos ermöglicht.
Was ist der Do-Not-Track-Modus (abgekürzt DNT) überhaupt? Vimeo bietet diese Funktion explizit an, um das Tracking von Nutzerinnen auf Webseiten zu reduzieren. Wenn der DNT-Modus aktiviert wird, soll der Dienst keine Informationen über das Verhalten der Nutzerinnen sammeln, die das eingebettete Video ansehen. Das Ziel dieser Funktion ist es, die Privatsphäre zu schützen.
Tatsächlich reduziert dieser Modus die Menge der übertragenen Daten, schließt jedoch nicht aus, dass Cookies gesetzt werden. Duuuudüüümm.
Laut der eigenen Dokumentation sind dies folgende Cookies:
"If you apply a DNT parameter to the player, the only cookies that will be set are player_clearance, cf_clearance, _cf_bm, and _cfuvid, ... "
Diese werden nicht immer gesetzt. Ob und wann diese gespeichert werden, ist allerdings auch nicht genau ersichtlich.
Für dich bedeutet das, dass der Do-Not-Track-Modus zwar eine sinnvolle Ergänzung ist, aber niemals ein vollwertiger Ersatz für eine klare und DSGVO-konforme Einwilligungslösung sein kann. Heißt, du solltest weiterhin die Einwilligung einholen, um DSGVO-konform zu sein.
Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Wie gesagt, reicht der Do-Not-Track-Modus vermutlich allein nicht. Du musst natürlich die oben genannten Punkte beachten und unter anderem die Datenschutzerklärung anpassen.
Für alle, die im Cookie-Banner deiner Webseite nicht zugestimmt haben, solltest du zur Sicherheit die Videos ausblenden. Schwierig ist dies vor allem bei „dekorativen“ Videos, die du in Bühnen hast und automatisch abspielst. Das kannst du mit Vimeo nicht gut realisieren (mit YouTube auch nicht).
Es gibt mehrere Strategien, um Vimeo-Videos DSGVO-konform einzubinden. Hier sind die wichtigsten Optionen, die dir helfen, rechtliche Risiken zu minimieren:
Damit wir hier klar sind: Natürlich ist Vimeo DSGVO-konform.
Ihr müsst eben nur diese Punkte beachten:
Videos, die nur einem Teil der Nutzer*innen angezeigt werden oder erst nach ein paar Klicks starten, kosten euch viele Views. Schade, weil die Videos in der Regel aufwendig und teuer produziert wurden.
Um ehrlich zu sein: Du wirst bei allen großen Anbietern – vor allem aus den USA – auf die gleichen Probleme stoßen. Bei YouTube sieht es genauso aus. Bei Wistia auch. Überall musst du die Videos hinter Consent-Bannern verstecken. Das ist alles kein Selbstläufer, wenn es um Datenschutz hier in Deutschland und der EU geht.
Drei Alternativen:
Diese Lösung bietet maximale Kontrolle über deine Daten. Wir haben hier die besten Video-Formate fürs Web aufgelistet. Performant und skalierend ist diese Lösung allerdings nicht. Gerade das adaptive Streaming, welches bei zunehmender mobiler Nutzung von Webseiten immer wichtiger wird, fehlt hier in der Regel.
Du kannst deine eigenen speziellen Video-Server aufsetzen. Das ist dann die Premium-Lösung für große Webseiten. Kostet aber einiges im Setup und im Betrieb.
Wir sind ehrlich, wir hatten früher auch Dienste wie Vimeo auf unseren Websites. Uns haben diese ganzen Probleme immer genervt.
30-60% der Besucher*innen keine Videos ausspielen? No way.
Deshalb haben wir Ignite Video entwickelt:
Ihr könnt bei uns einfach eure Videos hochladen und wie gewohnt auf eurer Webseite einbauen. Wie du Lust hast. Du musst uns nur in den Datenschutzbedingungen ergänzen. That’s it. Teste es doch selbst.
In diesem Vorher- und Nachher-Beispiel könnt ihr den direkten Unterschied zwischen den beiden Integrationen sehr gut sehen.