YouTube ist der Standard für das Thema Videos geworden, fast jedes Unternehmen hat einen eigenen Account und nutzt die Plattform zum Upload und zur Verbreitung von Videos. Es liegt nahe, den Videos auch direkt auf der eigenen Webseite zu nutzen, warum auch nicht? YouTube ist im Vergleich zu anderen Anbietern kostenlos, hat einen guten Player und bietet eine gute Qualität.
Genau das Thema Integration von YouTube-Videos auf die eigene Webseite möchten wir uns hier anschauen. Die Einbettung stellt oft eine Herausforderung dar – insbesondere, wenn Datenschutzgesetze wie die DSGVO in Deutschland und Europa eingehalten werden müssen.
YouTube bietet mit dem „nocookies“-Modus scheinbar eine datenschutzfreundliche Option. Doch auch diese muss man sich genauer anschauen.
Die ganz kurze Zusammenfassung schon mal an dieser Stelle:
Aber lasst uns ins Thema einsteigen:
YouTube ist super praktisch. Theoretisch muss man nur das Video hochladen, den Code kopieren, auf der Webseite einbinden und fertig. Theoretisch.
Die DSGVO macht das für euch leider etwas komplizierter. Das liegt unter anderem an:
Das sagen die Expert*innen:
„Ohne zusätzliche Datenschutzmaßnahmen, mit denen Sie die Einwilligung Ihrer Nutzer in die Datenerhebung durch YouTube einholen, ist das Einbetten von YouTube-Videos nicht mit der DSGVO vereinbar.“ (Quelle e-Recht)
Kurzer Disclaimer: Ob und welches Risiko du durch die Integration von YouTube hast, muss immer dein Datenschutzbeauftragter beurteilen. Wir können hier nur eine unverbindliche Empfehlung aussprechen.
Anmerkung: ist natürlich alles nur ein Problem, wenn ihr Videos auf eurer Webseite einbauen wollt. Wenn eure Kund*innen euren YouTube-Channel und die Videos direkt aufrufen, ist YouTube in der Verantwortung, dort die DSGVO einzuhalten. Ihr braucht auf eurem Channel aber dennoch Dinge wie ein Impressum und so ...
Wer YouTube-Videos auf der eigenen Webseite einbindet, muss sicherstellen, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Hier sind die wichtigsten Anforderungen:
Das heißt, du darfst ein Video in jedem Fall erst zeigen, wenn die explizite Zustimmung erfolgt ist. Ein Klick auf „Play“ ist keine Zustimmung.
Das Video einfach so einbauen funktioniert nicht, ihr müsst euch leider mit all diesen Regeln beschäftigen.
Das ist bei YouTube so, das ist aber auch beim Thema Vimeo & DSGVO so. Auch dort gibt es eine Option mit mehr Datenschutz, die am Ende wenig hilft. Es gibt Alternativen, auch dazu später mehr. Lass uns erst einmal den erweiterten Datenschutzmodus anschauen:
Da YouTube das Problem erkannt hat, bietet es selbst einen „erweiterten Datenschutzmodus“ an, wenn man Videos in eine Webseite integrieren möchte.
Das geht so:
Klickt auf Teilen, dann auf Einbetten und wenn ihr dann etwas nach unten scrollt, findet ihr die Option für mehr Datenschutz.
Wenn ihr diesen Modus aktiviert, seht ihr, dass die Videos ab sofort von YouTube-NoCookie.com geladen werden.
Auf den ersten Blick bietet der nocookies-Modus von YouTube eine einfache Möglichkeit, Videos datenschutzfreundlicher einzubetten. Die Vorteile sind:
Allerdings reichen diese Vorteile nicht aus, um die DSGVO-Anforderungen vollständig zu erfüllen:
Das ist die Antwort darauf von Datenschutz.org:
„Durch die Nutzung von YouTube Nocookie wird allerdings nur die Weitergabe von personenbezogenen Daten an Dritte (wie z. B. Werbedienste) unterbunden. Cookies von YouTube sammeln einige Daten der Nutzer weiterhin und geben diese an bestimmte Google-Server weiter. Und das schon bevor das eingebettete Video abgespielt wird. Deshalb ist die alleinige Nutzung von YouTube Nocookie auf der Webseite nicht ganz DSGVO-konform ist.“ (Quelle: Datenschutz.org)
Lasst uns das Problem mal etwas genauer anschauen. In der Regel hat es zwei Gründe, warum ihr die Version nutzen wollt:
Letzteres trifft auf die meisten zu. Genau das erreicht man mit YouTube-NoCookies aber leider nicht. Es werden zwar weniger Cookies von YouTube gesetzt, aber am Ende eben nicht keine. Ihr habt das gleiche Risiko wie zuvor. Was passiert, ist Folgendes:
Ihr hab nichts gewonnen.
Fazit: ja, das alles ist DSGVO-konform. Nein, es ist keine gute Version, um Videos auf eure Unternehmenswebseite zu bekommen.
Ihr seht: Es ist kompliziert. Deshalb an dieser Stelle noch einmal der Überblick.
Also die wichtigsten Optionen, die dir helfen, rechtliche Risiken zu minimieren. Absolute Grundlagen sind diese beiden Punkte:
Dann bleiben euch in der Praxis noch folgende Optionen:
Videos, die nur einem Teil der Nutzer*innen angezeigt werden oder erst nach ein paar Klicks starten, kosten euch viele Views. Schade, weil die Videos in der Regel aufwendig und teuer produziert wurden.
Um ehrlich zu sein: Du wirst bei allen großen Anbietern – primär aus den USA – auf die gleichen Probleme stoßen. Vimeo DSGVO-konform einbauen ist der gleiche "Spaß". Bei Wistia auch. Überall musst du die Videos hinter Consent-Bannern verstecken. Das ist alles kein Selbstläufer, wenn es um Datenschutz hier in Deutschland und der EU geht.
Drei Alternativen:
Diese Lösung bietet maximale Kontrolle über deine Daten. Wir haben hier die besten Video-Formate fürs Web aufgelistet. Performant und skalierend ist diese Lösung allerdings nicht. Gerade das adaptive Streaming, welches bei zunehmender mobiler Nutzung von Webseiten immer wichtiger wird, fehlt hier in der Regel. Außerdem musst du dich hier auch um Themen wie die Barrierefreiheit deines Players kümmern.
Du kannst deine eigenen, speziellen Video-Server aufsetzen. Das ist dann die Premium-Lösung für große Webseiten. Kostet aber einiges im Set-up und im Betrieb.
Wir sind ehrlich, wir hatten früher auch Dienste wie YouTube auf unseren Websites. Uns haben diese ganzen Probleme immer genervt. Kann man nicht einfach einen Code nehmen und das ganze Copy & Paste auf eine Webseite machen?
30-60% der Besucher*innen keine Videos ausspielen? No way.
Deshalb haben wir Ignite Video entwickelt:
Ihr könnt bei uns einfach eure Videos hochladen und wie gewohnt auf eurer Webseite einbauen. Du musst uns nur in den Datenschutzbedingungen ergänzen. That’s it - ansonsten ist es CopyPaste. Wirklich.
Genauso wie ihr es euch auch bei YouTube vorstellt, nur hat ohne diesen DSGVO sh*t.
Der nocookies-Modus von YouTube ist ein Schritt in die richtige Richtung, reicht jedoch nicht aus, um die DSGVO-Vorgaben vollständig zu erfüllen. Webseitenbetreiber*innen müssen auf umfassende Einwilligungslösungen setzen und Alternativen prüfen, um rechtliche Risiken zu minimieren.
Ja, das ist so. Aber was ist dir wichtiger? Willst du den View-Count bei YouTube erhöhen oder willst du, dass deine Videos gesehen werden? Vermutlich letzteres.